Aktuelles
Wilinaburgia Nr. 255
Volker Schmidt | 23.10.2024

Liebe Leserinnen und Leser,

 

diesmal möchte ich mit dem beginnen, was sonst wieder und wieder am Ende des Editorials stand. Und ohne Folgen blieb. 

Nein, es ist nicht die Bitte um Beiträge für das Heft, mit der ich ins Haus fallen möchte, auch wenn sie bei dieser Gelegenheit gleich erneuert werden soll. 

Es ist vielmehr, unsere Jahreshauptversammlung nimmt wie jedesmal den ihr gebührenden Raum ein, die ernsthafte, dringende Bitte um Ihre Mitarbeit im Vorstand. 

Vor genau 20 Jahren (Wilinaburgia Nr. 215 vom September 2004) hatte mich Eugen Caspary unter seine Fittiche genommen und mir das Fliegen, genauer das Amt des Schriftleiters, näher gebracht. Es war ein sanfter, ein fließender Übergang. Der Schüler lernte von seinem Meister und schwamm sich frei. So soll es nach dem Lehrbuch sein. 

Mit Blick auf die kommende Jahreshauptversammlung am 26. April 2025 und auf das für mich „historische“ Ereignis – es geht bei mir um eine Amtszeit von einem Fünfteljahrhundert, bei Eugen Rudolf Ancke dann sogar um ein Vierteljahrhundert im Amt des 1. Vorsitzenden und 44 Jahre Vorstandsarbeit insgesamt – liegt es daher nahe, Sie zur Mitarbeit im Vorstand Ihres Vereins zu ermuntern. Kontinuität der Vorstandsarbeit mit frischem Wind gepaart könnte so entstehen. Die in der Satzung vorgesehene Institution der Beisitzerin/des Beisitzers bietet dabei die Möglichkeit, die Vorstandsarbeit kennenzu- lernen, ohne sofort die Verantwortung für ein Amt zu übernehmen. 

Frauen sind, es gibt derzeit nur eine (!) Beisitzerin, sehr willkommen! Fassen Sie sich, m/w/d, ein Herz und melden Sie sich! 

Was mich betrifft, ist dies – noch – keine Ankündigung, mein Amt abzugeben. Aber der Jüngste bin ich, wie viele im Vorstand, auch nicht mehr. Und weder Konrad Adenauer, der mit 87 Jahren das Kanzleramt verließ, noch Joe Biden (82 Jahre alt) und Heinrich Schwing, der nach 48 Jahren als 79-jähriger aus seinem Amt als WILINABURGIA-Vorsitzender schied, müssen Vorbilder sein. 

Zum Inhalt. Es ist sicher kein Zufall, dass Sie sich in diesem Heft mit Dr. Peter Wirz und Dr. Walter Staaden in Nepal „Dem Himmel näher“ und einem Hauch Zufriedenheit sowie ein wenig Frieden näher fühlen können. Allerdings konfrontiert Sie auf der anderen Seite Walter Hubert Schmidt mit der Realität des Krieges in Europa, auch wenn es sich „nur“ um den 1999 begonnen KFOR (Kosovo-Force) - Einsatz der Bundeswehr handelt. Über ihn schweigen die Medien, obwohl er doch als Mosaikstein zur langen Vorgeschichte des heute allgegenwärtigen Krieges in der Ukraine gehört und das KFOR-Bundeswehrmandat im Frühjahr durch den Bundestag verlängert worden ist. 

Ans Herz legen möchte ich Ihnen gleich in mehrfacher Hinsicht Antje Sanders Bericht über ihr Ehrenamt. Als Mitarbeiterin der Caritas arbeitet sieim„Café LaStrada“, einerAn- laufstelle für weibliche und männliche Prostituierte im Rotlichtbezirk in Stuttgart. 

Sie zeigt, dass unsere Gesellschaft Randgruppen und Außenseiter hat, die nur allzu gern vergessen und verdrängt werden, die aber gleichwohl Unterstützung verdienen und nicht allein gelassen werden sollten. 

Weiter zeigt sie praktisch, dass das Ehrenamt eine gesellschaftlich sinnvolle und für den Einzelnen eine befriedigende, leistbare Arbeit ist. Wobei ihr Engagement weitaus intensiver ist, als der Einsatz, der Sie vielleicht abschreckt, über Ihre Mitarbeit im Vorstand der WILINABURGIA auch nur nachzudenken. Mit Ihrem Engagement würden Sie jedenfalls einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Vereins und der Schulgemeinde des Gymnasium Philippinum leisten und dem „normalen“ gesellschaftlichen Leben dienen, das ohne Ehrenamt nicht funktioniert. 

Mit Antje Sanders wird auch noch einmal der Bogen zum Beitrag „Dem Himmel näher?“ geschlagen. Schließlich resümiert sie ihre Haltung mit einer Aussage des Dalai Lamas, die ebenso wie die Aufforderung der Engel in der Weihnachtsgeschichte -„... und Friede auf Erden“ - ein Leitfaden in heutiger Zeit sein sollte. 

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl
eine allgemeine, eine universelle Religion dar.                                                                    Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche,                                                                ja nicht einmal unbedingt einen Glauben,
wenn man einfach nur versucht,
ein menschliches Wesen zu sein
mit einem warmen Herzen
und einem Lächeln, das genügt.
(Dalai Lama) 

Ich – und mit mir Frank Bröckl – wünschen Ihnen eine anregende Lektüre, eine frohe Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr. 

Volker Schmidt 



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