Fritz-Glöckner-Preis 2025
Dr. Walter Staaden
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liebe Eltern, Zugehörige und Freunde. Liebe Schulleitung und Lehrkräfte, dies ist ein großer Tag für Sie alle. Eine Lebensetappe ist für euch liebe Abiturientinnen und Abiturienten, aber auch für eure Eltern, an ihr Ziel gekommen. Sicher haben Sie alle für heute noch viele Pläne und bessere Ideen, als allzuviele und allzulange Reden zu hören. Deshalb mache ich es kurz. Ersparen kann ich Ihnen aber nicht meine Glückwünsche zum bestandenen Abitur und damit zur Erlangung der Hochschulreife, die ich Ihnen im Namen der Wilinaburgia, dem Verein der Ehemaligen Angehörigen und Freunde des Gymnasiums Philippinum, überbringen darf. Und das tue ich sehr gerne.
Wir gratulieren Ihnen, freuen uns mit Ihnen und hoffen natürlich auch, dass sich doch Einige von Ihnen unserem Verein der Ehemaligen anschließen werden. Es tut gut, weiter mit der Schule, mit den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden, den ehemaligen Lehrern und Lehrerinnen in einer guten Verbindung zu bleiben. Das stelle ich gerade aktuell wieder für mich fest, da wir gemeinsam mit drei Klassen des Abijahrganges 1970, unser 55-jähriges Jubiläum in diesem Sommer feiern werden.
‚Es ist noch nicht das Ende…es ist noch nicht einmal der Anfang vom Ende…aber wahrscheinlich ist es das Ende vom Anfang‘
Dieses Zitat von Winston Churchill, in einem völlig anderen Kontext, passt, denke ich, sehr gut für Sie an dem heutigen Tag. Weil es einen Wendepunkt – keine Sorge, ich meine nicht das Krümmungsverhalten einer Funktion. Mit Mathe verschone ich Sie heute – beschreibt, der Ihnen nunmehr eine Zukunft voller Chancen und Möglichkeiten eröffnet.
Nein, das Abitur ist nicht das Ende, auch nicht der Anfang vom Ende, doch das Ende vom Anfang, Ihres Weges ins richtige Leben. Ihr Abitur steht am Ende Ihrer Schulzeit und markiert damit den Start in eine neue Lebensphase. Nun liegt vor Ihnen ein weites, neues, noch unbekanntes Feld. Möglicherweise verbunden mit dem Abschied aus Elternhaus und Freundeskreis. Veränderungen stehen an.
Doch dieses neue Feld dürfen Sie mit ganz viel Mut und Selbstvertrauen betreten. Sie haben eine gute Grundlage gelegt. Ihre Eltern und die Schule haben Sie dabei unterstützt und nun ist es an Ihnen, darauf aufzubauen. Neues zu erleben, das Erlernte einzusetzen und zu erweitern, sich selbst in einer neuen Freiheit weiter zu entwickeln.
Erwarten Sie nichts, denn wir Älteren wissen:
Der sicherste Weg in eine Enttäuschung ist eine Erwartung. Doch vertrauen Sie auf das, was Elternhaus und Schule gesät haben und Ihnen nun mitgeben. Die Wurzeln sind fest und geben Ihnen Halt…nun dürfen Sie fliegen. Ohne Wurzeln keine Flügel! Romain Rolland, der französische Schriftsteller und Nobelpreisträger hat genau diese Überzeugung – eine Lebenseinstellung, die ich gerne auch für mich persönlich übernommen habe – so formuliert:
‚Das Leben schuldet uns nichts mehr als das Leben. Alles andere haben wir selbst zu tun‘
Nichts erwarten, aber mutig angehen! Bei diesem Tun, zu diesem Gestalten ihres Lebens nach Ihren Vorstellungen, wünsche ich Ihnen alles Gute und viele kleine und große Erfolge. Vor allem aber die Kraft, nach unvermeidlichen Rückschlägen, unverzagt wieder aufzustehen und weiterzumachen. Im Vertrauen auf ihr Potential. Nun komme ich zu dem Teil, auf den sicher schon Viele gespannt warten:
zur Preisverleihung.
Auch sie hat schon eine lange Tradition und zeigt die enge Verbindung der Ehemaligen mit der Schule. Diese Tradition ist übrigens keine Einbahnstraße. Auch wir, die Wilinaburgia, profitieren von dieser engen Verbindung. So will ich es nicht versäumen, mich an dieser Stelle ganz herzlich bei dem Leistungskurs Kunst und Frau Schöner zu bedanken. Sie haben gemeinsam, mit viel Fleiß, mit viel Kreativität, den neuen Flyer für unseren Verein gestaltet. Wir werden ihn im Rahmen des Schulfestes zum ersten Mal vorstellen können. Das war großartig! Herzlichen Dank dafür!
Nun aber wirklich zur Preisverteilung:
Anlässlich des Abiturs verleiht die Wilinaburgia - in enger Abstimmung mit der Schule - alljährlich die Fritz-Glöckner-Preise.
Preise, die nach seinem Vermächtnisgeber Fritz Glöckner benannt wurden und an einen besonderen Menschen erinnern, der selbst lange Jahre Lehrer des Gymnasium Philippinum war.
Gerne nur kurz eine persönliche Anekdote zu Fritz Glöckner:
Nach einer falschen Antwort von mir kam der folgende Kommentar:
Staaden, du hat nen Kopp wie ein Mob. Viel drauf, wenig drin. Zumindest der erste Teil seiner Aussage hat sich, wie sie erkennen können, inzwischen geändert.
Jahrzehntelang stand Fritz Glöckner an verantwortlicher Stelle in der Wilinaburgia, war ein engagierter, rastloser Erforscher und Kenner der Schul- und Heimatgeschichte, aber auch, und das ist uns besonders wichtig, nach dem zweiten Weltkrieg ein Wegbereiter des europäischen Gedankens der Aussöhnung, Aus seinem, der Wilinaburgia vermachten Nachlass, verleihen wir unter anderem jährlich diesen Preis.
Kandidaten für diesen Preis sind Abiturientinnen und Abiturienten mit überdurchschnittlich guten Leistungen und vorbildlichem Verhalten. Damit die unterschiedlichen Begabungen auch angemessen zum Zuge kommen, wird in jeweils einem Fachbereich dieser Preis für sehr gute Ergebnisse vergeben.
Schulleitung und Wilinaburgia beglückwünschen gemeinsam die Geehrten und überreichen Ihnen neben einer Erinnerungsurkunde einen weiteren Preis, mit dem Sie sich einen persönlichen Wunsch erfüllen mögen. Hinzu kommt noch eine beitragsbefreite Mitgliedschaft in der Wilinaburgia für die nächsten drei Jahre. Wir hoffen natürlich darauf, dass Sie danach noch länger bei uns bleiben.
Ich möchte nun Sie, Herr Ketter, bitten, die Preisverleihung mit mir gemeinsam vorzunehmen.
Ich rufe das erste Aufgabenfeld auf. Im Fachbereich I Sprachen, Literatur und Künsten hat besondere Leistungen und Engagement gezeigt und wird geehrt:
Frau Valencia Jede
Im zweiten Fachbereich, dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld, hat besondere Verdienste erworben und wird deswegen ausgezeichnet:
Herr Milan Weber
Im Fachbereich III, dem mathematisch-naturwissenschaftlichen-informationstechnischen Aufgabenfeld geht die Auszeichnung an
Herrn Daniel Velikov
Und nun wünsche ich Ihnen allen noch einen besonders schönen, weil einzigartigen Tag.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.